Selbstüberschätzung und Überheblichkeit – ein Rezept für Desaster
Wie wäre es, wenn es Dir leichtfallen würde, die richtigen Ziele für deine Organisation zu definieren?
Es war ein trüber Abend im November 2001. Die Maschine der Crossair mit der Flugnummer 3597 befindet sich auf dem Weg von Berlin nach Zürich: Schneetreiben, niedrige Wolken und nur geringe Sicht. Die Crew bereitete sich daher auf den Landeanflug auf die Piste 14 vor – denn diese war schließlich mit einem Instrumentenlandesystem ausgestattet, dessen Leitstrahlen einerseits die Mitte der Landebahn anzeigten und andererseits den richtigen Abflugwinkel markierten. Leider nur durfte die Maschine nicht auf Piste 14 landen. Der Grund: Lärmschutz. Stattdessen wurde Piste 28 angewiesen – die hatte aber kein Instrumentenlandesystem …
Die Tragödie nimmt ihren Lauf
Bei marginalen Wetterbedingungen begab sich die Crew der Crossair 3597 in den Landeanflug. Dabei hielten sich die Piloten jedoch nicht an die vorgegebene Mindesthöhe – die Minimum Descent Altitude (MDA) – sondern unterschritten dieses Minimum gesetzeswidrig, sanken weiter: Das Flugzeug schlug vier nautische Meilen vor der Landebahn auf. Dabei hätte das Unglück durchaus verhindert werden können, wenn sich die Crew an die Regeln gehalten hätte.
Fatale Einstellung der Crew: Selbstüberschätzung und Selbstgefälligkeit
Nach dem Absturz fragte man sich: Wie konnte das passieren? Warum missachtete die Crew die minimale Sinkflughöhe (MDA)? Die Flugunfalluntersuchung konnte hierzu die Antwort geben: Die Crew litt unter Selbstüberschätzung und Selbstgefälligkeit und hatte dabei geltende Vorschriften gebrochen. Getreu dem Motto: Wir schaffen das unter allen Umständen! Und: Regeln, die gelten nur für andere, nicht für uns! Diese Haltung endete jedoch in einer Katastrophe.
So geht es sicher zum Ziel: Selbstwahrnehmung und -reflexion
Die Crew schaffte es nicht, ihren eigenen Wunsch, nämlich landen zu wollen, mit den aktuellen Wetterbedingungen abzugleichen. Es lohnt also, sich in kritischen Situationen zu fragen: Wo kommen meine Entscheidungen eigentlich her? Was beherrscht mich in der aktuellen Situation? Sind meine Wünsche mit dem derzeitigen Kontext überhaupt vereinbar? Um dies zu klären, solltest Du Dich der Selbstwahrnehmung und Selbstreflektion bedienen. Die entscheidende Frage dabei: Warum tue ich das, was ich jetzt gleich tue? Wenn Du es schaffst die jetzige Situation mit Deinen inneren Mustern und Antreibern abzugleichen, wird es Dir in Zukunft leichter fallen, Ziele für Dich, für andere Menschen und Deine Organisation festzulegen.
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